Harald Rossol zum 54. Kavalier der Lüfte ernannt
Flugbegeisterter Modellflieger erfüllt sich den Traum vom eigenen Fliegen
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Am zurückliegenden Sonntag (25. Oktober 2020) trafen sich Mitglieder des Verleihungsausschusses „Kavalier der Lüfte” auf dem Flugplatz Hatten, um den begehrten Wanderpreis „Huder Mönch” an den neuen Kavalier der Lüfte, Harald Rossol, zu überreichen.
Erstmals in der 54 Jährigen Vereinsgeschichte fand die Verleihung wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Alljährlich wird im Rahmen eines traditionellen Fliegerabends eine Person, die sich in der Fliegerei verdient gemacht hat, mit der Ernennung zum „Kavalier der Lüfte“ geehrt. Dem jeweiligen Kavalier der Lüfte wird der vom berühmten Kunstflieger und Flugzeugbauingenieur Gerd Achgelis (*16. Juli 1908 in Golzwarden, † 18. Mai 1991 in Hude) gestiftete Wanderpreis „Huder Mönch“ überreicht.
Harald Rossol
Der gebürtige Lilienthaler Harald Rossol, Jahrgang 1962, ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und in der IT-Branche selbstständiger Unternehmer.
Rossol berichtet, dass seine Leidenschaft zur Fliegerei über den Modellflug gekommen ist. Es waren seine Brüder, die sein Interesse am Modellflug geweckt haben. Seine Begeisterung zum Bau von Großmodellen (1:2,8) war es, die ihm das Tor zur „richtigen Fliegerei” erst eröffnet haben. Im Jahr 2003 begann er mit der Flugausbildung und erwarb 2004 die Pilotenlizenz. Der nächste Schritt zum eigenen Flugzeug ließ nicht lange auf sich warten und gemeinsam mit seinen Fliegerkameraden Jens Erdmann und Olaf Lühring wurde er bald stolzer Besitzer einer YAK 52, einer YAK 50, einer Pilatus P2 und einer tschechiscchen Sokol 1mD.
Es weht ein neuer Wind über die Startbahn in Hatten
Der Flugplatz Oldenburg-Hatten, Wulfsweg 6, 26209 Hatten, mit der ICAO-Kennung EDWH, wurde 1963 von Mitgliedern des Oldenburger Motorflug-Vereins gegründet und aus alten Luftwaffenbaracken der 40er Jahre aufgebaut. Zu den Initiatoren gehörte der bekannte Flieger Gerd Achgelis.
Technische Angaben zum Platz:
Runway: 900m x 40m, GRAS / RWY 06, TKOF 666 m, LDG 596 m / RWY 24, TKOF 596 m, LDG 666 m
Aircraft: 2000 kg, PPR for Beach Baron, Cessna 303 +337, Piper PA 23 + PA34 und/and BN-2, Helicopter 5700 kg, Motorsegler (GLDP), Segelflugzeuge (GLD), Ballon.
Die Flugbewegungen in Hatten gingen in den letzten Jahren immer weiter zurück, einige Flugzeugbesitzer wechselten an andere Flugplätze und weniger Gäste flogen ein, erzählt Harald Rossol.
Für die beiden Piloten Harald Rossol und Olaf Lühring bot sich die einmalige Chance, den Flugplatz Hatten im Jahre 2016 mit allen Einrichtungen zu kaufen. Die Anlagen, der Tower und das Restaurant wurden grundsaniert; weitere Hallen sind bereits in Planung. Ebenso steht der Erwerb eines Segelflugzeugs für den Flugplatz auf der Wunschliste.
Die Grasbahn wird heute von einem hauptamtlichen Platzwart auf Golfplatzniveau gehalten, berichtet Harald Rossol.
YAK 52
Doch die ganz große Leidenschaft von Harald Rossol ist die Fliegerei. Die Begeisterung ist fast grenzenlos, wenn er mit seiner YAK 52 in den Himmel steigen darf und beim Kunstflugprogramm Loopings, Rollen und enge Kurven fliegen kann. Seine YAK ist eigens für den Kunstflug umgerüstet worden.
Rossol sagt: „Die Yak-52 leistet maximal 400 PS. Die Yak-52 wurde im Jahr 1988 in Rumänien gebaut. Zu Zeiten des Warschauer Paktes dienten solche Yaks Mig-19-Piloten als Schulungsmaschinen. „Deshalb hat sie auch ähnliche Flugeigenschaften wie ein Düsenflieger“, erklärt Harald Rossol.
Russische Technik hat den Ruf besonders robust zu sein. Doch auch unsere Flieger unterliegen strengen Kontrollen. Luftfahrzeug-Instandhaltung wird von einem Instandhaltungsbetrieb – unter Beachtung der Verordnung zur Prüfung von Luftfahrtgerät (LuftGerPV) – am Flugzeug und dessen Komponenten durchgeführt, um das Fluggerät sicher und betriebsbereit für den täglichen Flugbetrieb zu halten. Viel Zeit, betont Rossol, nimmt das Hobby aber dennoch in Anspruch, denn wir Piloten müssen in Übung bleiben und es geht mindestens einmal in der Woche an den Start. Der Hangar ist unser zweites Wohnzimmer geworden und noch wichtiger für mich ist, dass meine Frau Sandra Rossol mich bei meinem Hobby voll und ganz unterstützt, sagt der frisch vermählte Ehemann Harald Rossol.
Beim neuen Kavalier der Lüfte Harald Rossol spürt man bei jedem Satz die große Leidenschaft zur Fliegerei und für die Zukunft ist das letzte Kapitel aus dem Leben des Piloten Rossol noch lange nicht geschrieben.
Norbert Lautner, Kavalier der Lüfte 2016, berichtet: „Vorgeschlagen zur Ehrung haben wir unseren neuen „Kavalier der Lüfte” Harald Rossol besonders aber wegen seiner Liebe zu allem, was irgendwie fliegt, wegen seiner Kameradschaftlichkeit und seinem unermüdlichen, vielseitigen Bemühen für die allgemeine und kleine Fliegerei.
In den von Gerd Achgelis aufgestellten Statuten steht zu lesen: „Dieser Preis wird gestiftet, um die fliegerische Moral und Disziplin zu fördern und zu erhalten”… „Die für die Ehrung in Aussicht genommene Persönlichkeit soll charakterlich und kameradschaftlich qualifiziert sein”.
Geehrt wird Harald Rossol, weil er gemeinsam mit seinem Fliegerfreund und Geschäftspartner Olaf Lühring den Flugplatz Hatten erhalten hat und dadurch ein Zentrum der Begegnung für Luftsportbegeisterte in Norddeutschland geschaffen hat.
Unser neuer Kavalier der Lüfte hat ein ausgeprägtes Sozialgefühl und er ist darüber hinaus in Ehrenämtern in Organisationen (Sommer 2020: Geschäftsführung der gemeinnützigen Betreibergesellschaft Telescopium in Lilienthal) und anderen Vereinen, z.B. der Blühfläche Lilienthal, aktiv. Alle diese hohen Eigenschaften verbinden wir mit dem neuen „Kavalier der Lüfte” 2020, Harald Rossol.
Mit der Ernennung zum Kavalier der Lüfte überreichte Horst Rüdiger und Dr. med. Peter Krupp auf dem Flugplatz Hatten die eigens für diesen Anlass neu entwickelte Fliegerspange in Gold.
Öffentlichkeitsarbeit Kavalier der Lüfte:
Fred Vosteen, 26. 10. 2020
fred.vosteen@ewetel.net
Tel. 0441 602 999